Selbstkatheterisierung
ISK vs. Dauerkatheter
Die intermittierende Selbstkatheterisierung (ISK) ist die Methode zur Blasenentleerung, die dem natürlichen Weg des Wasserlassens am nächsten kommt. Sie können weitestgehend selbst entscheiden, wann und wo Sie Katheterisieren möchten und behalten so Autonomie und Mobilität.
Im Gegensatz zu einem Dauerkatheter muss nicht dauerhaft ein Urinbeutel getragen werden, was im Alltag wesentlich angenehmer ist.
Auch das Sexualleben ist mit der intermittierenden Selbstkatheterisierung weniger beeinflusst als durch einen Dauerkatheter.
Die Methode ist kurz-, mittel- und langfristig als sicher anzusehen.
Komplikationen wie Blasensteine, Harnwegsinfekte, Verengungen und Verletzungen des Harntraktes werden im Vergleich zu der Verwendung von Dauerkathetern minimiert¹.
Eine Dauerkatheterisierung kommt eher bei Patienten in Frage, die kognitiv und/oder motorisch nicht (mehr) in der Lage sind, eine hygienische ISK durchzuführen. Bei transurethralen (durch die Harnröhre) und suprapubischen Kathetern (durch die Bauchdecke) handelt es sich immer um einen Fremdkörper, der zu entzündlichen Veränderungen oder erhöhter Infektionsgefahr führen kann².
¹ Vigil HR, Hickling DR. Urinary tract infection in the neurogenic bladder. Transl Androl Urol. 2016 Feb;5(1):72-87. doi: 10.3978/j.issn.2223-4683.2016.01.06. PMID: 26904414; PMCID: PMC4739987.
² Arbeitskreis “Krankenhaus- und Praxishygiene” der AWMF, Leitlinien zur Hygiene in Klinik und Praxis,
Die Harndrainage 2015 (Reg.-Nr.: 029/007)
¹ Vigil HR, Hickling DR. Urinary tract infection in the neurogenic bladder. Transl Androl Urol. 2016 Feb;5(1):72-87. doi: 10.3978/j.issn.2223-4683.2016.01.06. PMID: 26904414; PMCID: PMC4739987.
² Arbeitskreis “Krankenhaus- und Praxishygiene” der AWMF, Leitlinien zur Hygiene in Klinik und Praxis,
Die Harndrainage 2015 (Reg.-Nr.: 029/007)

Limitationen der Botoxinjektion
Die Botoxinjektion in den Blasenmuskel stellt eine weitere Möglichkeit der Therapie bei neurogener Blasenüberaktivität dar.
Da das Botulinum Neurotoxin A („Botox“) in den Blasenmuskel injiziert wird und damit zur Entspannung des Blasenmuskels beiträgt, wird es allerdings als minimalinvasive Maßnahme gehandhabt. Die Behandlung bedarf eines kurzen, ambulanten Eingriffs in Lokalanästhesie.
Indiziert ist die Botoxbehandlung hauptsächlich für Patienten, bei denen eine Behandlung mit Anticholinergika nicht wirkt oder zu nicht tolerierbaren Nebenwirkungen führt.
Die Wirkung des Botox ist zeitlich begrenzt und erfordert meist eine Wiederholung der Behandlung nach einiger Zeit.
Bei Patienten, die noch keine Selbstkatheterisierung durchführen, kann die Botox-Injektion dazu führen, dass diese durchgeführt werden muss. Es kann ebenfalls zur vermehrten Bildung von Restharn kommen¹.
¹ Vigil HR, Hickling DR. Urinary tract infection in the neurogenic bladder. Transl Androl Urol. 2016 Feb;5(1):72-87. doi: 10.3978/j.issn.2223-4683.2016.01.06. PMID: 26904414; PMCID: PMC4739987.
² Arbeitskreis “Krankenhaus- und Praxishygiene” der AWMF, Leitlinien zur Hygiene in Klinik und Praxis,
Die Harndrainage 2015 (Reg.-Nr.: 029/007)
