Unsere Blase

Als Sammelorgan für Urin bemerken wir unsere Harnblase im Normalfall nur, wenn sie gefüllt ist. Kommt es aber zu Blasenentzündungen, unwillkürlichem Harnverlust (Inkontinenz) oder einem Harnstau, macht sie sich unangenehm bemerkbar. Für Betroffene kann eine Blasenschwäche gravierende Einbußen in der Lebensqualität bedeuten.

Aufbau

In unserer Blase speichern wir den aus den Nieren dauerhaft abgeführten Urin, um nicht kontinuierlich „Wasserlassen“ zu müssen. Sie ist, ähnlich wie ein Luftballon, dehnbar und kann dabei ca. 500 ml Urin aufnehmen. Wenn ein gewisser Füllungsgrad erreicht ist, senden Dehnungsrezeptoren in der Blasenwand ein Signal und wir verspüren den Drang, auf Toilette gehen zu müssen.

Als Teil des Harnsystems sitzt die Harnblase im kleinen Becken und liegt auf dem Beckenboden auf.

Produziert wird der Harn zunächst in den beiden Nieren, die als „Klärwerk“ des Körpers fungieren, um überflüssige Stoffwechsel- und Giftprodukte auszuscheiden. Über die beiden Harnleiter (Urether) wird der Urin von dort kontinuierlich in die Blase abgeleitet, zunächst gespeichert und dann über die Harnröhre abgegeben.

GettyImages-1133037136+-Beschriftung_DE

Wie funktioniert
unsere Harnblase?

 

Während der Füllungsphase sind die beiden Schließmuskel am Blasenausgang kontrahiert (angespannt), sodass kein Urin aus der Blase abfließen kann. Die Blase selbst besteht ebenfalls aus einem großen Muskel (Detrusor).

Beim Wasserlassen (Miktion) muss der in der Harnblase gespeicherte Urin über die Harnröhre (Urethra) abgelassen werden. Dafür entspannen sich die beiden Schließmuskel am Blasenausgang und der große Blasenmuskel kontrahiert. So kann der Urin aus der Blase abfließen.

Dieser Prozess wird durch das zentrale und periphere Nervensystem reguliert. Nerven leiten Informationen über den Füllungsstatus zum Gehirn und vom Gehirn zu den Muskeln der Harnblase, die dann entweder angespannt oder entspannt sind.

GettyImages-842617836_Harnblase 1
GettyImages-842617836_Harnblase 2

Inkontinenz ist nicht gleich Inkontinenz

Formen der Blasenschwäche gibt es viele, je nachdem, wo im Harnsystem ein Problem besteht. Allein in Deutschland sind ca. 10 Millionen Menschen (https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/harninkontinenz/hintergrund) von einer Harninkontinenz betroffen.

Die wohl häufigste Form ist die Belastungs- bzw. Dranginkontinenz. Bei Frauen entsteht häufig eine Belastungsinkontinenz durch eine schwache Beckenbodenmuskulatur nach Schwangerschaften oder durch hormonelle Veränderungen. Dabei kann der Schließmuskel einem erhöhten Druck im Bauchraum durch Niesen, Husten oder beim Aufstehen nicht mehr standhalten und es geht unfreiwillig Urin ab. Bei Männern entsteht eine Dranginkontinenz z. B. durch Veränderungen der Prostata.

Eine Schädigung des Nervensystems (neurogene Blase), z.B. durch Unfälle oder degenerative Erkrankungen, kann ebenfalls zu Störungen der Blasenfunktion führen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

belastungsinkontinenz
neurogene-blase

Belastungsinkontinenz
bedingt durch erhöhten
abdominellen Druck
(z.B. bei schwacher
Beckenbodenmuskulatur)

Neurogene Blase
durch Unfälle oder
degenerative Erkrankungen
hervorgerufene
Blasenfunktionsstörung

belastungsinkontinenz

Belastungsinkontinenz
bedingt durch erhöhten
abdominellen Druck
(z.B. bei schwacher
Beckenbodenmuskulatur)

neurogene-blase

Neurogene Blase
durch Unfälle oder
degenerative Erkrankungen
hervorgerufene
Blasenfunktionsstörung

Scroll to Top