Urodynamische Untersuchung
Was verbirgt sich dahinter?
Mithilfe von urodynamischen Messungen untersucht der Arzt die Funktion der ableitenden Harnwege. Sie sind ein wichtiger Untersuchungsbaustein, um die Form der Blasenfunktionsstörung weiter eingrenzen zu können. Dabei werden Daten über das Zusammenspiel von Blasenmuskel und Blasenschließmuskeln während der Füllungs- und Entleerungsphase der Harnblase gesammelt.
Bestandteil von urodynamischen Messungen sind die Blasendruckmessung, die Harnstrahlmessung und ein Harnröhrendruckprofil. Über eine gleichzeitige Röntgenuntersuchung von Harnblase und Harnröhre während des Wasserlassens (Videourodynamik) können weitere wichtige Erkenntnisse gewonnen werden.
Wie wird sie
durchgeführt?
Für die urodynamischen Messungen wird je eine Sonde in den Enddarm sowie die Harnblase eingeführt. Mit ihnen wird der Druck innerhalb der Blase sowie im Bauchraum gemessen.
Während der Blasendruckmessung (Zystometrie) wird die Harnblase über einen Messkatheter mit Flüssigkeit aufgefüllt, bis Harndrang entsteht. Zwischendurch wird man aufgefordert, zu Husten, um einen unwillkürlichen Harnverlust zu provozieren und die Druckverhältnisse bei abdominellem Druck zu überprüfen. Bei der anschließenden Blasenentleerung kann während des Wasserlassens die Harnstrahlmessung erfolgen sowie ein Harnröhrendruckprofil erzeugt werden.


Was sagt sie aus?
Grundsätzlich dienen die urodynamischen Messungen dazu, die Druckverhältnisse im Urogenitaltrakt während der Füllungs- und Entleerungsphase der Harnblase genauer zu untersuchen. Dadurch verspricht sich der Arzt eine Diagnostik der bestehenden Miktionsprobleme und eine genaue Lokalisation der Störung.
Während der Füllungsphase wird zunächst das genaue Füllungsvolumen der Blase bestimmt. Durch Überwachung der Druckverhältnisse des Blasenmuskels bei Füllung und Entleerung, können Rückschlüsse auf die Funktionsfähigkeit des Harnblasenmuskels getroffen werden.
Die Sonde im Enddarm ermöglicht eine Differenzierung, ob der Druck abdominell oder in der Blase erzeugt wird. Eine Messung des Harnstrahls und des Drucks in der Harnröhre ermöglichen die Diagnostik, ob die Schließmuskel am Blasenausgang beim Wasserlassen entspannen oder verkrampfen.
Die genaue Lokalisation der Problematik bestimmt dann die Möglichkeiten der Therapie.
Urodynamische Messungen werden ebenfalls als Verlaufskontrolle genutzt, um festzustellen, wie gut die gewählte Therapie anschlägt.